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Veranstaltungen

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Musiktherapie in Horten

Julia Hoffmann & Dorothée Leitner

 

Einführung in den Arbeitsbereich

 

Der Ausbau der Ganztagsbetreuung hat vor allen in den Ballungszentren dazu geführt, dass vermehrt niederschwellige musiktherapeutische Angebote im Bereich von Horten stattfinden. Auch in den Schulferien sind die Horte in der Regel geöffnet und dort können neben den meist wöchentlich stattfindenden Angeboten je nach Bedarf kompakte Ferienangebote durchgeführt werden.

 

Über die interdisziplinäre Kooperation mit Bildungspartnern vor Ort kann ein solches therapeutisches Angebot verankert werden. Je nach individueller institutioneller Bedarfe können in diesem Rahmen Einzel und /oder Gruppenangebote konzipiert werden. Die wöchentlichen Gruppenangebote sind als offene / halboffene oder auch geschlossene Gruppe denkbar.

 

Die Bereitstellung und Einrichtung eines geschützter (Spiel)Raums mit einer möglichst sicheren Atmosphäre ist eine wichtige Grundvoraussetzung der Umsetzung.

Der Rahmen kann individuell ausgestaltet werden und verlangt von allen Beteiligten Flexibilität und bietet Gestaltungsspielraum.

 

Ziele der Musiktherapie

  • Förderung der Sprachkompetenz,
  • Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen
  • Stärkung von Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen
  • Ausdruck individueller Kreativität/ Experimentierfreude
  • Förderung der Körperwahrnehmung
  • Förderung sozialer Kompetenz und Reflexionsfähigkeit
  • Regulierung der Impulskontrolle
  • Abbau/ Prävention auffälliger Verhaltensmuster

 

lachendes Kind

lachendes Kind mit Smily-Karte

Kind und ältere Dame

 

Angebotsstrukturen für Musiktherapie im Hort am Beispiel Hamburg

 

Die Kooperationen mit Hortträgern findet in der Nachmittagsbetreuung von schulischen Institutionen statt, in denen vorwiegend Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsbeeinträchtigungen beschult werden. Aus den festen Hortgruppen werden kleine Gruppen (4-7 Kinder und Jugendliche) in halboffenen Musiktherapiegruppen gebildet.

 

Auch gibt es bei Bedarf Einzelangebote, welche innerhalb der Nachmittagsbetreuung in der Regel gut umsetzbar sind. Innerhalb der Gruppenangebote arbeiten wir wenn möglich zu zweit.

Für die Angebote stehen uns die Musikräume der Schule zur Verfügung welche wir finanziert über Spenden mit spezifischen musiktherapeutischen Instrumentarium ergänzen.

 

Die Angebote sind zurzeit für 1 bis 4 Jahre über Stiftungen/Musikschulen finanziell abgesichert.

 

Träger sind in Hamburg auswärtige Anbieter, die mit ihrem Personal in die Schulen kommen und dort in den Schulräumen die Schüler:innen betreuen.

Zeitraum:

nachmittags nach dem offiziellen Schulschluss zwischen 14 und 18 Uhr und in den Ferien.

Klientel:

Die Schüler:innen, die nach dem Schulschluss nicht nach Hause fahren, werden im Hort in mehreren Gruppen betreut. Jeder Schüler hat eine Bezugsgruppe und im besten Fall auch Bezugsbetreuer. Diese Schüler:innen sind dann oft von 8 Uhr bis 18 Uhr in der Schule, wenn sie nicht von Eltern früher abgeholt werden. Teilnahme am Hort kann auch tageweise sein, nicht zwingend 5 Wochentage.

Raumsituation:

Es ist meist kein spezifischer Therapieraum vorhanden und es wird der Musikraum der jeweiligen Schule genutzt. Das Instrumentarium an Schulen besteht in großen Teilen aus Schlaginstrumenten wie Stabspielen, Schlagzeugset, Trommeln wie Djemben oder Kongas sowie Klavier und Keyboards, für leisere Töne und andere Klangfarben muss man Instrumente mitbringen wie z.B. eine Klangwiege, Streichinstrumente, Sansula usw. Die sichere Lagerung muss abgesprochen werden (eigener Schrank).

 

Das musiktherapeutische Angebot kommt durch eine Kooperation mit einer Musikschule und dem Hort der Schule und der Schulleitung zustande.

Finanziert wird sie durch Stiftungen wie z.B. der Kroschke-Stiftung oder der Bundesstiftung Kultur macht stark.

Das Besondere an dem Setting Musiktherapie im Hort:

Das musiktherapeutische Angebot kann in diesem Rahmen niederschwellig angeboten werden. Der interdisziplinäre Austausch mit Lehrer:innen, Sozialpädagog:innen, Erzieher:innen, anderen Therapeut:innen wie z. B. Physio - oder Ergotherapeut:innen ist sehr wichtig und muss manchmal eingefordert werden und bereichert die eigene Professionalität.

 

Das Konzept orientiert sich an den besonderen Wünschen und Bedürfnissen der Schüler:innen (Freiwilligkeit am Angebot), die durch den langen Tag in der Schule manchmal ermüdet in die Musiktherapie kommen . Entspannung, Musikwünsche und Bewegung/Tanz spielen daher eine große Rolle im Hort.

 

Ideal wäre ein Ruhe- und Entspannungsraum sowie Rückzugsinseln.


Potsdamer Erklärung:

Kroschke Stiftung (Hirtenweg):


Fallvignette

Felix ist 10 Jahre alt und besucht die dritte Klasse einer Ganztagsgrundschule. Er überlegt sich im Unterricht jede Antwort ganz genau, bevor er sich meldet. Felix hat große Angst davor, etwas Falsches zu sagen. Erhält er das Wort, so dauert es meist sehr lange, bis er zu sprechen beginnt. Ungeduldige Bemerkungen von Seiten der Mitschüler verunsichern ihn noch mehr. Felix nimmt an einem Gruppenmusiktherapieangebot in der Schule teil. Zu Beginn ist er auch in dieser Gruppe noch recht still. Aber nach einiger Zeit öffnet er sich, sein Selbstvertrauen wird gestärkt, auch seine Klassenlehrerin bemerkt eine Veränderung und lernt Seiten von Felix kennen, die sie bisher nicht kannte. Felix hat mehr Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und hat an Selbstwertgefühl gewonnen (in Anlehnung an Menebröcker, 2012, S. 31).

 

Vater-Kind Hand in Hand

Kind am Glockenspiel

lachendes Kind am Glockenspiel

Kontakt

 

Arbeitskreis "Musiktherapie in pädagogischen Settings"


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