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Durch Musik zur Sprache

                                              

Ein integratives musiktherapeutisches Förderprojekt in der Grundschule

 

Die Idee des Projekts ist in einem Pilotprojekt der Universität Münster unter der Leitung von PD Dr. Rosemarie Tüpker (Leiterin des Masterstudiengangs Klinische Musiktherapie an der WWU): „Durch Musik zur Sprache“ – Projekt zur Förderung der Sprachfähigkeit von Vorschulkindern entstanden. Über einen Zeitraum von zwei Jahren traf sich eine Gruppe von Musiktherapeut:innen, sammelte und erprobte Spielideen und diskutierte methodische Grundlagen für eine Umsetzung des Konzepts im Vorschulbereich. Zum Abschluss dieser Phase entstand ein Buch (Tüpker, 2009), welches die methodische Grundlage für die Durchführung des Projektes festlegt und ein Spielerepertoire enthält. Die praktische Umsetzung wurde 2009/10 in einem einjährigen Pilotprojekt in neun Kindergruppen erfolgreich erprobt und im Rahmen einer Dissertation evaluiert (Keller, 2013).  2010 hat Erika Menebröcker (Diplom-Musiktherapeutin) begonnen, das inhaltliche Konzept auf den Grundschulbereich zu übertragen. Anschließend wurde das Konzept evaluiert (Jordan, Menebröcker & Keil, 2016).

 

Zielgruppe

Zielgruppe des Projekts sind Grundschulkinder, deren altersgemäße Sprachentwicklung verzögert ist. Sie sollen im Rahmen des schulischen Angebots eine musiktherapeutische Sprachförderung erhalten, welche sich primär auf die emotionalen und kommunikativen Aspekte einer gelungenen Sprachentwicklung konzentriert.

 

Methoden

Mit Hilfe des Mediums Musik und durch ein Setting, welches pädagogische wie therapeutische Erfahrungen einbezieht und je nach den individuellen Erfordernissen nutzt, soll das Angebot zu einer Nachreifung beitragen, die es den Kindern ermöglicht, Sprache als etwas Eigenes und als wünschenswerten Zugewinn zu erfahren. Durch die Übergangsqualität der musikalischen Erfahrung soll auch Sprache als Ausdrucks- und als Beziehungsmedium erfahrbar werden. Sie soll den Kindern ermöglichen, sich und das, was sie erleben, mitteilen zu können und auf Verständnis zu stoßen, von sich erzählen zu können und gehört zu werden, etwas über andere und über die Welt zu erfahren und daran teilhaben zu können.

 

Das Besondere

Insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund kann das Medium Musik das Erlernen von Sprache und Kommunikation jenseits des muttersprachlichen und kulturellen Kontextes unterstützen. Im gemeinsamen spielerischen Tun kann eine gezielte Förderung von Selbstvertrauen, Flexibilität und Achtsamkeit im Umgang miteinander stattfinden. Das gemeinsame Musizieren, insbesondere das musikalische Improvisieren, regt die Kreativität und die Phantasie an und fördert die Fähigkeit, auf sich und andere zu hören und kann zu einer verbesserten Affektregulation führen. Diese Erfahrungen werden aus dem „Proberaum Musik“ in den Alltag übertragen.

 

Weiterbildung

Durch Musik zur Sprache - Universität Münster - WWU Weiterbildung gGmbH (uni-muenster.de)

 

Literatur

Jordan, A.-K., Menebröcker, E. & Keil, N. (2016). Zur Sprache finden. Evaluation eines integrativen musiktherapeutischen Förderprojekts in der Grundschule. Musiktherapeutische Umschau, 37, 2, S. 123–129.

Keller, B. (2013). Zur Sprache kommen - Konzeptualisierung und Evaluierung eines musiktherapeutischen Förderangebotes. Dissertation,. Norderstedt.

Tüpker, R. (2009). Durch Musik zur Sprache – Handbuch. Norderstedt: Books on Demand GmbH.

Tüpker, R. (2020). Durch Musik zur Sprache – Neue Spiele. Norderstedt: Books on Demand GmbH.

 

Weitere Literatur unter Musiktherapie - Durch Musik zur Sprache (uni-muenster.de)

 

 

Kontakt

 

Arbeitskreis "Musiktherapie in pädagogischen Settings"


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